Ziel einer passiven Anlagestrategie ist es, die Wertentwicklung des Marktes bzw. eines Vergleichsindex möglichst exakt abzubilden. Man investiert in Aktien und Anleihen in der Allokation, wie es der Strategie zugrunde liegende Index vorgibt. Eine passive Anlagestrategie auf den Deutschen Aktienindex (DAX) investiert beispielsweise in die Aktien der im DAX vertretenen 30 Unternehmen – idealerweise in genau demselben Verhältnis.
Prognosen, Berichte und Meinungen von Analysten oder Entscheidungen eines Vermögensverwalters oder Fondsmanagers spielen bei einer passiven Strategie keine Rolle. Passive Strategien lassen sich entsprechend besonders kostengünstig umsetzen. Gleichzeitig wird bei der passiven Anlage typischerweise möglichst diversifiziert angelegt, also das Risiko breit gestreut. Privatanleger haben mit Indexfonds und ETFs einen einfachen Zugang zu einer Vielzahl verschiedener passiver Anlagestrategien. Mit dem ETF Robo bieten wir eine global diversifizierte, besonders kostengünstige passive Anlagestrategie an.
Eine aktive Anlagestrategie setzt es sich zum Ziel, den Markt zu “schlagen”, d. h. eine bessere risikoadjustierte Rendite als dieser zu erzielen. Dafür werden vom Manager der Strategie – bspw. einem Vermögensverwalter oder Fondsmanager – aktive Anlageentscheidungen getroffen, also die vermeintlich attraktivsten Anlageklassen oder Titel ausgewählt. Diese Entscheidungen können bspw. das Verhältnis von Aktien, Anleihen und weiteren Anlageklassen betreffen, in die investiert wird (“strategische Assetallokation”), bewusste kurzfristige Abweichungen vom selbigen (“taktische Assetallokation”), oder eine Auswahl einzelner Titel (“Stock Picking” bzw. “Einzeltitelauswahl”).
Die meisten klassischen Fonds aber auch Vermögensverwaltungen setzen auf aktive Anlagestrategien. Entsprechend sind in Deutschland aktuell noch über 90 % der Fondsanlagen von Privatanlegern in aktive Strategien investiert, während der entsprechende Anteil in den USA mittlerweile nur noch ca. 60 % beträgt und weiter abnimmt (Stand 2017: BVI Fondsstatistik und US Federal Reserve).
Wegen des größeren Aufwands des Managements von aktiven Strategien sind diese typischerweise deutlich teurer als passive Anlagestrategien. So belaufen sich die Kosten von in Europa vertriebenen aktiv gemanagten Mischfonds auf durchschnittlich 2,26 % jährlich (Quelle: “The impact of charges on mutual fund returns” – Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA)) im Vergleich zu nur 0,31 % für passive gemanagte Indexfonds und ETFs (Quelle: “The Growth of ETFs in Europe” – Deloitte).
Trotz oder eben wegen der höheren Kosten sind aktive Anlagestrategien im Durchschnitt nicht erfolgreicher als passive Anlagestrategien. Dies haben eine Reihe von Studien bewiesen (bspw.: “Luck versus Skill in the Cross-Section of Mutual Fund Returns”- Fama and French (2010), Journal of Finance). Beispielsweise konnten zwischen 2007 und 2017 nur 9 % der aktiven gemanagten Aktien-Fonds in Europa mit einer globalen Anlagestrategie eine höhere Rendite als der Markt generieren (Quelle: “Informed Investor: Manager Monitor Q3 2017”, Lyxor Asset Management).